Star Wars Archiv



 

Star Wars Archiv

Dieser Band, entstanden in enger Kooperation mit George Lucas und Lucasfilm, deckt die Entstehungsgeschichte der Originaltrilogie ab – Krieg der Sterne (Episode 4 bis 6) Er enthält ein Exklusivinterview mit Lucas und ist vollgepackt mit selten gezeigten Dokumenten, mit Drehbuchseiten, Produktionsunterlagen, Konzeptentwürfen, Storyboards und natürlich einer Fülle an Fotos aus den Filmen und von den Dreharbeiten. Möge die Macht mit euch sein!

Seit im Jahr 1977 zum ersten Mal der magische Einleitungssatz „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie ...“ über die Kinoleinwand flimmerte, sind Generationen von Film- und Scifi-Fans Luke Skywalker, Han Solo, Prinzessin Leia, R2-D2 und C-3PO und natürlich dem beliebtesten Schurken und schlimmsten Vater des Universums, Darth Vader, auf ihren abenteuerlichen Reisen durch die endlosen Weiten des Alls gefolgt, haben – je nach der individuellen sittlich-moralischen Grunddisposition – aufseiten der Rebellen oder der Sturmtruppen gekämpft, den Millenium Falken geschrottet, mit Meister Yoda die Syntax verunstaltet und das Lichtschwert tanzen lassen.

Mit seiner Sternensaga hat Georg Lucas eine Welt von mythischer Strahlkraft und das Filmfranchise der Kinogeschichte schlechthin erschaffen. Dass er sich bei der Konzeption von Star Wars durch das Buch „Der Heros in tausend Gestalten“ des von ihm verehrten amerikanischen Literaturwissenschaftlers und Mythenforschers Joseph Campbell (1904–1987) und der darin beschriebenen archetypischen Grundstruktur der Heldenreise leiten ließ, ist mittlerweile feuilletonistisches Allgemeingut. Dass diese Rezeptur, angereichert mit Westernmotiven, Slapstickelementen, Popcorndialogen und etwas fernöstlicher Spiritualität und in Szene gesetzt mit einem bis dahin unbekannten Aufwand an Tricktechnik und Spezialeffekten, tatsächlich funktionierte und er ein Epos von bleibender Faszination erfunden hatte, kam selbst für Lucas damals überraschend.

Man kann hier schon nicht mehr von einem Buch sprechen, denn TASCHEN hat den Begriff „Nachschlagewerk“ mit seinem XXL-Format neu definiert. In diesem Umfang sind bereits Archive zu Stanley , Ingmar Bergman, Charlie Chaplin und Pedro Almodovar erschienen. Das Querformat (41,1 x 30 cm) lässt Breitbild-Leinwand-Gefühle aufkommen. Mit 7,2 kg Eigengewicht trotzt es jeder es unterwegs lesen zu wollen oder noch einmal kurz auf der Bettkante durchzublättern. Es will die komplette Aufmerksamkeit seines Lesers und dies zurecht! Also muss man erst einmal Platz auf eigenen Esstisch schaffen. TASCHEN hat sich für den Transport dieses XXL-Formats etwas Praktisches einfallen lassen: Ein stabiler Koffer aus Pappe mit Tragegriff schützt das Archiv vor Schwerkraft.

Zwei Handgriffe und man kommt an seinen Leseschatz. Der Einband ist ein haptischer Traum, verschiedene matte Strukturen wechseln sich ab und man denkt, Lucas hätte zusammen mit dem Autoren Paul Duncan etwas Sternenstaub draufgestreut. Dann klappt man die erste Seite auf und die berühmte Perspektive zum Hyperraumsprung ist beidseitig abgebildet. Kein schlechter Start. Es verkündet damit: „Mach Dich bereit für eine völlig neue Erfahrung mit der STAR-WARS-Original-Trilogie“ Und dann der berühmte Beginn zu jeder Episode: „Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie …“

Auf jeder Seite sind im Durchschnitt mindestens zwei Bilder abgedruckt. Ob nun seltene Drehbuch-Korrekturen von Lucas, Modellentwürfe, Fotos vom Set oder Szenenbilder, alles ist in bester Auflösung dabei. In DAS STAR WARS ARCHIV steht ganz klar das Bild vor dem Wort und man kommt mit diesem Werk auf geschätzte 1.500 Abbildungen. So wird es nicht nur ein Lesevergnügen, sondern zu einem unendlichen Gang durch eine Star-Wars-Ausstellung. Besonderes Highlight sind die großformatigen Konzeptzeichnungen von Illustrator Ralph McQuarrie. Er war die treibende kreative Kraft im Produktionsdesign des STAR WARS-Universums. Von Entwürfen zum Kostüm über Raumschiff-Skizzen bis hin zur Gestaltung der fremden Welten hat Quarrie dieses Science-Fiction-Epos bereichert und zu dem gemacht, was es jetzt ist. Bei seinen Zeichnungen entdeckt man die Einflüsse von METROPOLIS in C3-PO, einen noch bärtigen Deak Starkiller – der konzeptionelle Vorgänger von Luke Skywalker – und fremde Welten mit so viel Science-Fiction-Stimmung, welche Lucas später beim Dreh geschickt auf Celluloid fotografierte.

Aber auch Fans von praktischen Effekten und Modellbau kommen bei diesem Buch auf ihre Kosten. Eine Armee von bärtigen Handwerkern und Künstlern in Jeansjacken und Flanell-Hemden kann man beim Modellbau, bei Explosionen oder der Arbeit am Set beobachten. Diese Effekte wissen auch jetzt noch zu überzeugen. Wenn die Kamera an einem Modell eines Sternenzerstörers vorbeifliegt, sieht es immer noch wesentlich echter aus als aktuelle CGI-Animationen. Auch wenn nicht jeder diese Meinung teilt, so ist nicht zu leugnen – was man auch anhand der abgedruckten Fotografien deutlich erkennt – die Crew hatte sicherlich mehr Spaß bei der Arbeit als die vielen Grafiker, die bei heutigen Produktionen vor den Bildschirmen sitzen. Es war eine Zeit, als noch mit wenigen Mitteln und in mühevoller Detailarbeit eine kreative Kraft entstand, die in diesem Umfang kaum noch bei aktuellen Filmprojekten zu finden ist.

Mit einem Preis von 150 Euro ist DAS STAR WARS ARCHIV sicherlich kein Spontankauf, aber dieser Fanboy aus Papyrus ist jeden Cent wert. Die Menge an papiergewordenen Hintergrundinformationen ist perfekt gebunden und hat mit dem „Tragekoffer“ auch eine sichere Hülle, um seinen Schatz zu hüten. Und sind wir einmal ehrlich: Ein großer LEGO-STAR-WARS-Bausatz bewegt sich mittlerweile in ähnlichen Preissphären. Von diesem Nachschlagewerk hat jeder Fan definitiv länger etwas und so hat man die Original-Trilogie noch nie gesehen. Räumt eure Esstische frei und reist zusammen mit TASCHEN, Paul Duncan und George Lucas in die Zeit zurück, als das Kino seinen Zuschauern noch ein völlig neues Filmerlebnis schenkte.